
Zaun zum Nachbarn
Zaun zum Nachbarn – Was ist rechtlich zu beachten?
Der Bau eines Zauns an der Grundstücksgrenze wirft häufig rechtliche Fragen auf. Neben der Abstandsregelung spielen auch Höhe und Wartungspflichten eine Rolle. Wer einen Gartenzaun bestellen, ein Gartentor kaufen oder einen Sichtschutzzaun errichten möchte, sollte sich frühzeitig über die Vorschriften informieren. Hier erfährst du die wichtigsten rechtlichen Grundlagen zum Thema und die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern.
Wie nah darf ein Zaun an das Nachbargrundstück gebaut werden?
Grundsätzlich kannst du deinen Zaun auf deinem eigenen Grundstück direkt an der Grenze errichten. Allerdings darf er nicht auf das Nachbargrundstück überragen. Andernfalls gilt er als Grenzeinrichtung und erfordert die Zustimmung des Nachbarn. Falls keine besonderen Regelungen bestehen, sollte ein Zaun mindestens 50 cm Abstand zur Nachbarsgrenze haben.
Die Regelungen zum Mindestabstand variieren jedoch je nach Bundesland:
- Bayern, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern: Kein fester Mindestabstand vorgeschrieben, solange der Zaun auf dem eigenen Grundstück bleibt.
- Berlin, Brandenburg und Niedersachsen: Einfriedungspflicht auf einer Seite des Grundstücks, meist mit einem Mindestabstand von 50 cm.
- Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz: Einfriedungspflicht auf Verlangen des Nachbarn mit gemeinsamer Kostenbeteiligung.
Wer ist für Wartung und Reparaturen des Gartenzauns verantwortlich?
Befindet sich der Zaun auf der Grenze und wurde er in beidseitigem Einvernehmen errichtet, tragen beide Nachbarn die Verantwortung für dessen Instandhaltung. In diesem Fall dürfen Veränderungen oder ein Abriss nur mit beidseitigem Einverständnis erfolgen. Muss der Zaun repariert oder gestrichen werden, teilen sich beide Parteien die Kosten.
In Bayern und Sachsen gibt es keine gesetzlichen Verpflichtungen zur Instandhaltung, während in Berlin, Brandenburg und Niedersachsen beide Nachbarn zur Pflege und Reparatur verpflichtet sind, falls der Zaun als gemeinsame Einfriedung gilt.
Welche maximale Höhe ist für einen Zaun zulässig?
Die Höhe eines Sichtschutzzauns oder Gartenzauns variiert je nach Bundesland und Kommune. In den meisten Fällen liegt die erlaubte Höhe für einen Sichtschutzzaun zwischen 170 cm und 210 cm. Ein dekorativer Gartenzaun ohne Sichtschutz darf in der Regel zwischen 120 cm und 150 cm hoch sein.
Unterschiede in den Bundesländern:
- Baden-Württemberg, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz: Maximale Höhe von 180 cm ohne Genehmigung.
- Bayern, Sachsen, Thüringen: Begrenzung auf 150 cm ohne weitere Absprachen mit dem Nachbarn.
- Berlin, Brandenburg, Niedersachsen: Bis zu 210 cm erlaubt, wenn ortsüblich.
Wann ist eine Genehmigung des Nachbarn erforderlich?
Steht der Zaun vollständig auf deinem Grundstück und überschreitet keine gesetzlichen Höchstmaße, ist keine Zustimmung des Nachbarn notwendig. Sobald jedoch die Grundstücksgrenze betroffen ist, kann eine Genehmigung erforderlich sein. Auch spezielle Regelungen zur Einfriedungspflicht können eine Zustimmungspflicht des Nachbarn begründen.
In Baden-Württemberg, Hessen und NRWist eine Genehmigung des Nachbarn erforderlich, wenn der Zaun auf der Grenze steht und gemeinschaftlich genutzt wird. In Berlin, Brandenburg und Niedersachsen kann ein Zaun auf Verlangen errichtet werden, ohne dass der Nachbar ausdrücklich zustimmen muss.
Wann müssen Nachbarn sich an den Kosten beteiligen?
In einigen Bundesländern existiert eine Einfriedungspflicht. Diese kann dazu führen, dass ein Grundstückseigentümer verpflichtet ist, einen Zaun zu errichten. Falls eine solche Pflicht besteht oder der Nachbar auf eine Einfriedung besteht, kann eine Kostenbeteiligung notwendig werden.
Regelungen in den Bundesländern:
- Berlin, Brandenburg, Niedersachsen: Einseitige Einfriedungspflicht, Kosten trägt der Eigentümer.
- Baden-Württemberg, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz: Kostenbeteiligung bei gemeinsamer Einfriedung.
- Bayern, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern: Keine gesetzliche Regelung zur Kostenverteilung, Nachbarn müssen sich untereinander einigen.
Was gilt für einen Sichtschutzzaun?
Ein Sichtschutzzaun ist erlaubt, wenn er ortsüblich ist und keine Vorschriften verletzt. Häufig gilt eine maximale Höhe von 1,80 m, sofern ein Mindestabstand von 50 cm zum Nachbargrundstück eingehalten wird. Wird der Zaun direkt auf der Grenze errichtet, ist die Zustimmung des Nachbarn erforderlich.
In NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz darf ein Sichtschutzzaun bis zu 2 m hoch sein, in Bayern und Sachsen hingegen nur bis zu 1,50 m ohne Genehmigung.
Welche Regeln gelten für einen Zaun zur Straße hin?
Zusätzlich zu den Regelungen für Nachbargrundstücke gelten besondere Vorschriften für Zäune an öffentlichen Straßen. Diese können sich auf die Höhe und den Abstand beziehen. Darüber hinaus unterliegen solche Zäune der Verkehrssicherungspflicht und müssen stabil und sicher aufgestellt sein.
Beispielhafte Regelungen:
- Baden-Württemberg, Hessen, NRW: Maximalhöhe 1,20 m an Straßenkreuzungen.
- Berlin, Brandenburg, Niedersachsen: 1,50 m erlaubt, sofern keine Sichtbehinderung vorliegt.
- Bayern, Sachsen, Thüringen: Striktere Regeln, oft nur 1,00 m Höhe ohne Genehmigung.
Wie kann man Streit mit dem Nachbarn vermeiden?
Um Konflikte zu verhindern, empfiehlt sich ein frühzeitiges Gespräch mit dem Nachbarn. Eine einvernehmliche Lösung kann spätere Streitigkeiten vermeiden. Falls erforderlich, sollten schriftliche Vereinbarungen getroffen werden.
In Berlin, Brandenburg und Niedersachsen gibt es feste Vorschriften zur Einfriedung, während in Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg mehr Wert auf private Absprachen gelegt wird.
Welche Punkte sind beim Zaunbau zu beachten?
- Informiere dich über die örtlichen Bauvorschriften und Abstandsregelungen.
- Ein Zaun auf der Grenze erfordert die Zustimmung des Nachbarn.
- Die maximale Höhe für einen Sichtschutzzaun liegt meist zwischen 170 cm und 210 cm.
- Der empfohlene Mindestabstand zum Nachbargrundstück beträgt 50 cm, sofern keine anderen Regelungen gelten.
- Kläre offene Fragen mit der Gemeinde oder dem Bauamt, um spätere Probleme zu vermeiden.
Falls du einen Gartenzaun bestellen oder ein Doppelstabmattenzaun kaufen möchtest, hilft eine frühzeitige Prüfung der Rechtslage dabei, unnötige Auseinandersetzungen mit dem Nachbarn zu vermeiden.
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